Kein Basaltabbau am Nauberg


Über zwanzig Jahre kämpfte die Bürgerinitiative „Erhaltet den Nauberg e. V.“ gegen den durch die Basalt AG geplanten Abbau im Bereich des Naturwaldreservats. Jetzt kommt endlich die befreiende Entscheidung des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums, welches das Waldgebiet unter Naturschutz stellt.

Hachenburg. Es sind erfreuliche Nachrichten, die den Abgeordneten und Landtagspräsident Hendrik Hering heute erreichen. Passend zum Frühlingsanfang steht der Beschluss des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums fest, den Nauberg unter Naturschutz zu stellen. Das Naturwaldreservat Nauberg, welches sich durch über 160 Jahre alte Buchen und Eichen auszeichnet, wird somit ein geschützter Lebensraum für die besonderen und teilweise auch seltenen Arten. Dem noch immer dicht bewaldeten Höhenrücken im Oberwesterwald wird nun endlich der Schutz zuteil, der bei den großen Waldverlusten im Westerwald so dringend nötig ist. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder hat damit ein Zeichen gesetzt, auf das so viele Beteiligte seit über 20 Jahren warten. Vorerst ist dieser Beschluss vorläufig, aber dies ist der erste Schritt zur endgültigen Schutzstellung.

„Ich freue mich sehr, dass endlich eine Entscheidung zum Schutz des Naubergs mit all seinen Besonderheiten gefallen ist. Vor allem, da ja auch per Gutachten belegt ist, dass der einzigartige Perlgras- und Waldmeister-Buchenwald schützenswert ist und die ökologische Wertigkeit des Bestandes weiter zunimmt“, kommentiert Hendrik Hering die Entscheidung aus Mainz. Er sei dankbar, dass sowohl die Bürgerinitiative als auch die Sozialdemokraten der Region sowie die Naturschutzinitiative unermüdlich für den Erhalt des Naturwaldreservats gekämpft hätten. Auch bei immer knapper werdenden Rohstoffen, wie es auch bei Basalt der Fall ist, sei eine Zerstörung eines so einzigartigen Waldgebiets für den Abbau an dieser Stelle qualitativ geringwertigen Basalts keine Option. Auch wenn es sich bei dem Abbaugebiet um „nur“ 23 Hektar gehandelt hätte, wäre eine Ausgleichsfläche aufgrund der weit über 100 Jahre alten Bäume nicht machbar gewesen.

Auch die ansässigen Bürgermeister der Orten Mörlen, Nister und Norken zeigen sich erleichtert über diese Entscheidung. „Wir sind froh, dass nun endlich die Entscheidung für das Naturschutzgebiet getroffen ist. Bei den immer weniger werdenden Waldflächen wäre es eine Schande, ein solch gesundes Gebiet zu verlieren“, so Simone Jungbluth aus Norken. „Wäre es bei dem Vorhaben des Basaltabbaus um Wiesenflächen gegangen, hätte man ja Verständnis gehabt, aber bei Waldflächen in unserem ohnehin so getroffenen Westerwald, das hätte niemand verstanden, hier für Basalt abzuholzen“, stimmen Thomas Ax aus Mörlen und Thomas Giehl aus Nister zu. Nun können aller erst einmal aufatmen, auch wenn man bislang nur den vorläufigen Bescheid hat. Die finale Stellung unter Naturschutz soll aber auch so zeitnah wie möglich erfolgen.


Zum Naturwaldreservat und Naturschutzgebiet

Das Naturwaldreservat Nauberg umfasst eine Gesamtfläche von 110 Hektar im Oberwesterwald zwischen Norken, Mörlen und Nauroth. Gerade der gesund gewachsene Mischwald zeichnet sich durch eine Beständigkeit trotz Trockenheit und Borkenkäfer aus. Die Kernfläche besteht aus 100 Prozent Buchen, welche bereits über 140 Jahre alt sind. Und auch die restlichen Flächen sind mit 65 bis 75 Prozent Buchenbestand, gepaart mit anderen Baumarten wie Eiche, Erle, Birke, Ahorn Esche und nur wenig Nadelhölzern wie Fichten und Lärchen, ein stabiler und schützenswerter Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

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